Lebensmittelzusatzstoffe, die durch sogenannte E-Nummern kodiert werden, haben für die Lebensmittelindustrie und für die Verbraucher*innen große Vorteile. So kann durch sie z.B. die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängert oder der Fett-, Salz- und Zuckeranteil verringert werden. Eine Zulassung erfolgt nur, wenn der Stoff keine Gesundheitsrisiken in sich birgt und einen Zusatznutzen für das Produkt hat. E-Nummern signalisieren den Konsument*innen: Dieses Produkt ist sicher. Leider geht der Trend in der öffentlichen Wahrnehmung von Lebensmittelzusatzstoffen in eine wissenschaftsfeindliche Richtung. Ernährungsapostel (neudeutsch Foodies) behaupten, dass sie schädlich seien, gar zu psychischen Krankheiten führen oder für unerklärliche Symptome wie chronische Müdigkeit verantwortlich seien. Das Gegenteil ist der Fall. Wir werden nicht durch den Konsum von Lebensmittel-zusatzstoffen krank, sondern erkranken durch übermäßigen Verzehr von natürlichen Stoffen wie Fett, Zucker oder Salz.
Sabine Breiholz ist Diplom-Biologin mit PTA-Hintergrund. Sie arbeitet im Bereich Arzneimitteltherapiesicherheit. Einen Großteil ihres beruflichen Lebens hat sie in den Niederlanden verbracht. Sie ist sowohl in der GWUP, dem INH, als auch im niederländischen Pendant, der Vereinigung gegen die Quacksalberei (Nederlandse Vereiniging tegen de Kwakzalverij, VtdK) Mitglied. Als Naturwissenschaftlerin interessiert sie sich besonders für Ernährungsmythen.