Während in der Pandemie Angriffe auf Virolog*innen besorgniserregende Dimensionen annahmen, werden mittlerweile auch Bedrohungen von Meteorolog*innen gemeldet, welche eine Dringlichkeit des Handelns im Kontext der globalen Erwärmung betonen. Wofür muss die Wissenschaft also gerüstet sein, wenn sie der Herausforderung des Klimawandels zukünftig gewachsen sein will?
Der Vortrag untersucht, welche negativen Konsequenzen es mit sich bringen kann, wenn Wissenschaftler*innen sich in die Öffentlichkeit begeben, und inwiefern Formen der Feindlichkeit auch in andere Bereiche des wissenschaftlichen Alltags, wie z. B. Forschung und Lehre Einzug gehalten haben. Er fasst Analysen zum Thema aus medien- und kulturwissenschaftlicher Sicht zusammen und nennt Vorstufen, Aspekte und Ausprägungen von Wissenschaftsfeindlichkeit, die sich in einem Spannungsfeld von ökonomischen Interessen, Wissenschaftsskeptizismus, Antiintellektualismus sowie Antiakademismus zusammenfinden und medial mit bedingt werden.
Dr. Sophie G. Einwächter ist Leiterin des DFG-Projekts „Medienwissenschaftliche Formate und Praktiken im Kontext sozialer und digitaler Vernetzung“ an der Philipps-Universität Marburg. Sie befasst sich neben Wissenschaftskultur mit Fankulturen und ist Ko-Herausgeberin von „Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit“ (Wochenschau Verlag).